Tao Teh King, Kapitel V
5. Die Wirkung der Möglichkeit
Himmel und Erde sind nicht gütig.
Ihnen sind die Menschen wie stroherne Opferhunde.
Der Berufene ist nicht gütig.
Ihm sind die Menschen wie stroherne Opferhunde.
Der Zwischenraum zwischen Himmel und Erde
ist wie eine Flöte,
leer und fällt doch nicht zusammen;
bewegt kommt immer mehr daraus hervor.
Aber viele Worte erschöpfen sich daran.
Besser ist es das Innere zu bewahren.

5. Die Formel des Vakuums
1. Himmel und Erde entwickeln sich ohne Absicht, sondern beiläufig in ihrer natürlichen Ordnung, indem sie gehen mit allen Dingen sorglos umgehen, wie mit benutzten Talismannen. So gehen auch die Weisen mit ihrem Volk um; nicht indem sie Mildtätigkeit ausüben, sondern der Natur in ihrer Ganzheit erlauben, sich ohne Hinderung zu bewegen.
2. Der Raum zwischen Himmel und Erde¹ ist ihr Atemaparat². Ausatmen ist nicht Erschöpfung, sondern die Vervollständigung von Einatmen und dieses gleichermassen von jenen.
Sprache³ ermattet, wacht daher über Euch Selbst, die perfekte Freiheit Eurer Natur zu wahren.
¹ z.B. die sechs Trigramme zwischen Himmel und Erde
² daher dürfen diese davon nicht gestört werden
³ Verweise zu den Trigramman des I-Ging müssen in diesem Buch erklärt werden. Es ist unmöglich derartige Passagen in einer Fussnote zu beleuchten. Ko Yuen ist daran eine Edition des Yi vorzubereiten. (Vgl. Shih Yi, eine kritische mnemomische Paraphrase des Yi King von Ko Yuen.)